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Kindervorsorgeuntersuchung: 9 Monate

Bei der Vorsorgeuntersuchung nach 9 Monaten untersucht der Kinderarzt/die Kinderärztin Ihr Baby und fragt Sie danach, wie es zu Hause läuft. In diesem Informationsblatt wird beschrieben, was Sie erwarten können.

Entwicklung und Meilensteine

Der Kinderarzt/die Kinderärztin wird Ihnen Fragen zu Ihrem Baby stellen. Außerdem wird er/sie sich Ihr Baby genau anschauen, um einen Eindruck seiner Entwicklung zu bekommen. Bis zu diesem Termin wird Ihr Baby wahrscheinlich schon einige der folgenden Dinge tun:

  • „Nein“ verstehen

  • Mit seinen Fingern auf Dinge zeigen

  • Verschiedene Laute wie „Papapa“ oder „Mamama“ machen

  • Sich mit Hilfe hinsetzen

  • Stehen, während es sich festhält

  • Eigenständig essen

  • Gegenstände von einer Hand in die andere bewegen

  • Nach einem Spielzeug schauen, wenn es runtergefallen ist

  • Krabbeln

  • Winken und mit den Händen klatschen

  • Beginnen, sich zu bewegen, während es sich am Sofa oder anderen Möbelstücken festhält (auch bekannt als „Hangeln“)

  • Traurig werden, wenn es von den Eltern getrennt ist, oder ängstlich gegenüber Fremden werden

Tipps zur Ernährung

Baby im Hochstuhl sitzend mit Trinkbecher, greift nach Fingerfood.
Im Alter von 9 Monaten bestehen die Mahlzeiten Ihres Babys hauptsächlich aus „Fingerfood“.

Im Alter von 9 Monaten können Sie Ihrem Säugling „Fingerfood“ oder Reis und weiche Lebensmittel geben (siehe unten). Das Wachstum kann sich verlangsamen und der Säugling kann nun dünner und schlanker aussehen. Das ist normal. Es bedeutet nicht, dass Ihr Kind nicht genug zu essen bekommt. Damit Ihr Baby gut isst:

  • Zwingen Sie Ihr Baby nicht, etwas zu essen, wenn es satt ist. Wenn Ihr Baby beim Füttern satt ist, wird es langsamer essen oder den Löffel wegschlagen.

  • Ihr Säugling sollte 3-mal täglich feste Nahrung und 4- bis 5-mal täglich Muttermilch oder Anfangsmilch zu sich nehmen. Wenn Ihr Baby mehr feste Nahrung zu sich nimmt, wird es immer weniger Muttermilch oder Anfangsmilch benötigen. Im Alter von 12 Monaten wird sich Ihr Säugling hauptsächlich von festen Nahrungsmitteln ernähren.

  • Beginnen Sie, Ihrem Säugling Wasser in einem Trinklernbecher zu geben. Das ist ein Trinkbecher mit Henkeln und einem Deckel. Noch wird der Becher die Flasche nicht ersetzen, es ist aber ein gutes Alter, um zu beginnen, einen Becher zu benutzen.

  • Geben Sie Ihrem Kind noch keine Kuhmilch zu trinken. Andere Milchprodukte, wie Joghurt und Käse, sind jedoch in Ordnung. Es sollten Vollfettprodukte sein (keine fettreduzierten oder fettfreien).

  • Bedenken Sie, dass Sie Kindern unter 12 Monaten keine Nahrungsmittel wie Honig geben sollten. In der Vergangenheit wurde Eltern geraten, Säuglingen keine Lebensmittel zu geben, die häufig allergische Reaktionen auslösen. Experten denken aber jetzt, dass es helfen kann, das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, zu verringern, wenn Säuglingen diese Lebensmittel früher gegeben werden. Sprechen Sie mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin, wenn Sie Fragen haben. 

  • Fragen Sie den Kinderarzt/die Kinderärztin, ob Ihr Baby Nahrungsergänzungsmittel mit Fluorid benötigt.

Tipps zur Gesundheit

  • Wenn Ihnen plötzliche Veränderungen im Stuhl oder Urin Ihres Säuglings auffallen, berichten Sie dies dem Kinderarzt/der Kinderärztin. Denken Sie daran, dass sich der Stuhl auch verändert, je nachdem, was Sie Ihrem Säugling füttern.

  • Fragen Sie den Kinderarzt/die Kinderärztin, wann Ihr Baby seine erste Zahnvorsorgeuntersuchung haben sollte. Kinderärzte empfehlen, dass Babys, kurz nachdem sich der erste Zahn durch das Zahnfleisch geschoben hat, zum ersten Mal zum Zahnarzt gehen. Ihr Kind benötigt jetzt vielleicht noch keine Zahnbehandlung, wenn es aber schon früh zum Zahnarzt geht, ist das der Grundstein für lebenslang gesunde Zähne.

Tipps zum Schlafen

Im Alter von 9 Monaten ist Ihr Baby die meiste Zeit des Tages wach. Es wird wahrscheinlich ein oder zwei Nickerchen am Tag machen, für ungefähr 1 bis 3 Stunden täglich. Der Säugling sollte ungefähr 8 bis 10 Stunden in der Nacht schlafen. Wenn Ihr Baby mehr oder weniger schläft, aber ansonsten gesund ist, gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen. So helfen Sie Ihrem Baby zu schlafen:

  • Gewöhnen Sie das Kind daran, jeden Abend vor dem Zubettgehen dasselbe zu tun. Eine Zubettgehroutine hilft Ihrem Baby zu lernen, wann es Zeit zum Schlafen ist. Zu Ihrer Routine könnte beispielsweise gehören, das Baby zu baden, dann zu füttern und dann ins Bett zu legen. Wählen Sie eine Schlafenszeit und versuchen Sie, sie jeden Abend einzuhalten.

  • Legen Sie Ihr Kind nicht mit einem Trinkbecher oder einer Flasche ins Kinderbett.

  • Denken Sie daran, dass auch Kinder, die immer gut schlafen, in diesem Alter beginnen können, Probleme beim Schlafen zu bekommen. Es ist in Ordnung, das Baby hinzulegen, wenn es noch wach ist, und es sich im Kinderbett selbst in den Schlaf weinen zu lassen. Fragen Sie den Kinderarzt/die Kinderärztin, wie lange Sie Ihren Säugling weinen lassen sollten.

Tipps zur Sicherheit

Da Ihr Kind immer mobiler wird, ist es wichtig, es immer genau im Auge zu behalten. Achten Sie stets darauf, was Ihr Säugling gerade tut. Ein Unfall kann im Bruchteil einer Sekunde passieren. So schützen Sie Ihren Säugling: 

  • Wenn Sie es bis jetzt noch nicht getan haben, machen Sie Ihr Zuhause kindersicher. Wenn Ihr Baby sich auf Möbel zieht oder sich an ihnen entlanghangelt (läuft, während es sich an irgendwelchen Gegenständen festhält), stellen Sie sicher, dass große Gegenstände wie Schränke oder Fernseher gut befestigt sind. Diese könnten sonst auf Ihr Kind fallen, wenn es daran zieht. Stellen Sie Gegenstände, die Ihr Kind verletzen könnten, aus seiner Reichweite. Seien Sie vorsichtig mit Dingen wie Tischdecken oder herumhängenden Kordeln, an denen der Säugling ziehen könnte. Überprüfen Sie jeden Bereich, in dem Ihr Baby sich aufhält.

  • Lassen Sie Ihr Baby keine Dinge in die Finger bekommen, die klein genug sind, um sich daran zu verschlucken. Dazu gehören Spielzeuge, feste Nahrungsmittel und Dinge, die Ihr Säugling beim Krabbeln auf dem Boden finden könnte. Als Regel gilt, dass ein Gegenstand, der in eine Toilettenpapierrolle passt, klein genug ist, damit sich ein Kind daran verschlucken kann.

  • Lassen Sie das Kind nicht auf einer erhöhten Oberfläche wie einem Tisch, Bett oder einer Couch liegen. Ihr Baby könnte herunterfallen und sich verletzen. Das wird noch wahrscheinlicher, sobald der Säugling sich herumrollen oder krabbeln kann.

  • Ihr Baby sollte im Auto immer noch nach hinten gerichtet fahren. Säuglinge und Kleinkinder sollten so lange wie möglich in einem gegen die Fahrtrichtung gerichteten Kindersitz fahren. Das bedeutet, bis sie das Maximalgewicht oder die Maximalgröße ihres Kindersitzes erreicht haben.  Befolgen Sie die Anweisungen für den Kindersitz. Die meisten umbaubaren Kindersitze haben Größen- und Gewichtsbegrenzungen und ermöglichen, dass Ihr Kind bis zu 2 Jahre oder länger nach hinten gerichtet fahren kann.

  • Heben Sie die Nummer der Giftnotrufzentrale immer an einer gut sichtbaren Stelle auf, beispielsweise am Kühlschrank: 800-222-1222. 

Impfungen

Entsprechend der Empfehlungen der amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (Centers for Disease Control and Prevention, CDC) kann Ihr Säugling bei diesem Termin die folgenden Impfungen erhalten:

  • Hepatitis B

  • Polio

  • Influenza (Grippe)

Machen Sie Fingerfood zu einer Mahlzeit.

Ihr 9 Monate altes Kind isst wahrscheinlich schon seit ein paar Monaten feste Nahrung. Wenn Sie noch nicht damit begonnen haben, ist jetzt die Zeit, um Fingerfood zu servieren. Das sind Lebensmittel, die das Baby in die Hand nehmen und ohne Ihre Hilfe essen kann. (Sie sollten es dabei immer im Auge behalten!) Fast jedes Essen kann in Fingerfood verwandelt werden, so lange es in kleine Stückchen geschnitten wird. Hier sind einige Tipps:

  • Versuchen Sie es mit weichem, frischem Obst und Gemüse, wie Bananen, Pfirsichen oder Avocados.

  • Geben Sie dem Säugling eine Handvoll ungesüßte Getreideflocken oder ein paar gekochte Nudeln.

  • Schneiden Sie Käse oder weiches Brot in kleine Stückchen. Große Stücke könnten schwieriger zu kauen oder zu schlucken sein und Säuglinge können sich daran verschlucken.

  • Kochen Sie hartes Gemüse wie Möhren, um es weich zu machen.

  • Geben Sie Ihrem Baby kein Essen, an dem es sich verschlucken könnte. Das passiert häufig bei Lebensmitteln, die ungefähr die Größe und die Form des Halses des Kindes haben. Dazu gehören Würstchenstücke, harte Bonbons, Nüsse, rohes Gemüse und ganze Trauben. Fragen Sie den Kinderarzt/die Kinderärztin, welche anderen Nahrungsmittel Sie Ihrem Kind nicht geben sollten.

  • Setzen Sie das Kind immer in seinem Hochstuhl an einen, wenn der Rest der Familie isst. Das könnte eine Ecke in der Küche sein oder ein Platz am Esstisch. Bieten Sie ihm kleine Stückchen desselben Essens an, das der Rest der Familie isst (so wie angemessen).

  • Wenn Sie Fragen dazu haben, welches Essen Sie Ihrem Kind geben können und wie klein die Stückchen sein sollten, sprechen Sie mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin.

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