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Zwanghafte Persönlichkeitsstörung (obsessive-compulsive personality disorder, OCPD)

Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung (obsessive-compulsive personality disorder, OCPD) ist eine Störung der Persönlichkeit. Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung haben ein sehr starkes Bedürfnis nach Ordnung, Perfektion und Kontrolle. Sie schenken Details, Aufstellungen, Organisation und Zeitplänen ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit. Dies kann dazu führen, dass sie Routinen und Regeln für die Art und Weise, wie sie und die Menschen in ihrem Umfeld bestimmte Dinge tun, entwickeln. Sie sind Perfektionisten und sind möglicherweise besorgt oder wütend, wenn bestimmte Dinge nicht richtig zu sein scheinen. Dies kann große Verzweiflung in ihnen auslösen. Aus diesem Grund haben sie Angst, Aufgaben an andere abzugeben, da diese nicht korrekt ausgeführt werden könnten. Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung sind der Meinung, dass Handlungen und Überzeugungen entweder vollkommen richtig oder vollkommen falsch sind. Sie fühlen sich oftmals im Recht. Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist nicht dasselbe wie eine Zwangsstörung. Beide können allerdings gemeinsam auftreten.

Frau, die sich mit einem Therapeuten unterhält.

Ursachen

Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wodurch diese Störung verursacht wird. Wahrscheinlich spielen sowohl die Genetik als auch das Umfeld sowie die Erfahrungen einer Person eine Rolle. Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung tritt häufiger bei Personen auf, die einen nahen Verwandten haben, der an einer Störung leidet. Sie tritt außerdem häufiger bei Männern auf. Es können weitere psychische Gesundheitsprobleme vorliegen. Dazu zählen Depressionen und Alkoholerkrankungen. Sie kann auftreten, wenn gewisse chemische Stoffe im Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten sind.

Symptome

Eine Person mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung weist Symptome des Perfektionismus auf, die normalerweise in den Jugendjahren oder mit Anfang 20 beginnen. Da die Ansprüche dieser Personen so hoch sind, können ihre Fähigkeiten, Aufgaben auszuführen, beeinträchtigt werden. Sie ziehen sich möglicherweise emotional zurück, wenn sie eine Situation nicht kontrollieren können. Dadurch können ihre Fähigkeiten, Probleme zu lösen und enge Beziehungen einzugehen, beeinträchtigt werden.

Personen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung können Folgendes aufweisen:

  • Eine übermäßige Hingabe für ihre Arbeit

  • Mangelnde Flexibilität

  • Mangelnde Großzügigkeit

  • Sie wollen es anderen Menschen nicht überlassen, bestimmte Dinge zu tun

  • Sie sind nicht bereit, Zuneigung zu zeigen

  • Vertieftsein in Details, Regeln und Aufstellungen

  • Sie sind nicht dazu in der Lage, Dinge wegzuwerfen, auch wenn bestimmte Objekte keinen Wert haben

Untersuchungen und Tests

Für eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung gibt es keine körperliche Untersuchung. Ihre Diagnose basiert auf einer psychologischen Beurteilung. Ein Arzt/eine Ärztin wird untersuchen, wie lang und wie stark die Symptome einer Person auftreten. Um an dieser Persönlichkeitsstörung zu leiden, muss eine Person nicht alle Symptome einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung aufweisen.

Behandlung

Eine Gesprächstherapie, z. B. kognitive Verhaltenstherapie (KVT), gilt als die effektivste Behandlungsmethode. Medikamente, die als „selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI)“ bezeichnet werden, können dabei helfen, Angstzustände und Depressionen zu reduzieren. In einigen Fällen ist die Kombination von Medikamenten mit einer Gesprächstherapie wirksamer als eine der beiden Behandlungsmethoden allein.

Mögliche Komplikationen

Zu den Komplikationen einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung gehören:

  • Angststörung

  • Depression

  • Probleme auf der Arbeit

  • Beziehungsprobleme

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