Vorzeitige Wehen
Von vorzeitigen Wehen spricht man, wenn vor der 37. Schwangerschaftswoche Wehensymptome auftreten. (Das ist 3 Wochen vor Ihrem Geburtstermin.) Vorzeitige Wehen können zu einer vorzeitigen Entbindung führen. Das bedeutet, dass Sie Ihr Baby zu früh zur Welt bringen. Ein Baby braucht mindestens 37 Schwangerschaftswochen, damit sich alle Organe normal entwickeln können. Je früher die Entbindung, desto größer sind die Risiken für das Baby.
In den meisten Fällen ist die Ursache für vorzeitige Wehen unbekannt. Aber bestimmte Faktoren können das Problem wahrscheinlicher machen. Dazu gehören:
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Vorgeschichte von vorzeitigen Wehen bei anderen Schwangerschaften
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Rauchen
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Alkohol- oder Drogenmissbrauch
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Niedriges Gewicht vor der Schwangerschaft oder Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
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Kurze Zeitspanne zwischen Schwangerschaften
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Mit Zwillingen, Drillingen oder mehr schwanger sein
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Vorgeschichte mit bestimmten Operationen am Gebärmutterhals oder der Gebärmutter
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Einen kurzen Gebärmutterhals haben
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Bestimmte Infektionen
Es gibt eine Reihe weiterer Risikofaktoren. Bitten Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, Ihnen zu helfen, die spezifischen Risikofaktoren in Ihrem Fall zu verstehen. Dann finden Sie heraus, was Sie tun können, um sie zu kontrollieren oder zu reduzieren.
Wehen sind eines der wichtigsten Anzeichen für vorzeitige Wehen. Eine Wehe ist etwas anderes als eine Verkrampfung. Sie kann sich schmerzhaft anfühlen und der Bauch (Abdomen) kann hart werden. Sie kann zwischen einigen Sekunden und einigen Minuten dauern. Manche Frauen spüren nur ein Druckgefühl im Bauch, in den Oberschenkeln, im Rektum oder in der Vagina. Manche spüren nur die Verhärtung der Gebärmutter ohne Schmerzen oder Druck. Oder es kann ein ständiger Schmerz im unteren Rücken auftreten, der sich nach vorne zum Bauch hin ausbreitet. Vorzeitige Wehen werden oft mit Medikamenten behandelt. Ein Krankenhausaufenthalt kann erforderlich sein. Wenn die Wehen nicht stärker werden und sowohl Sie als auch Ihr Baby gesund sind, können Sie nach Hause entlassen werden und dort weiter betreut werden.
So können Sie zu Hause auf sich achten
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Stellen Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin alle Fragen, die Sie haben. Vergewissern Sie sich, dass Sie wissen, wie Sie zu Hause für sich selbst sorgen können. Befolgen Sie zudem alle Anweisungen Ihres Arztes/Ihrer Ärztin.
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Informieren Sie sich über die Anzeichen für vorzeitige Wehen. Achten Sie auf diese Zeichen, wenn Sie nach Hause kommen.
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Beschränken Sie die Aktivitäten wie angewiesen. Dies kann bedeuten, dass Sie bestimmte körperliche Aktivitäten einstellen und Ihre Arbeitszeit reduzieren.
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Verrichten Sie keine anstrengenden Arbeiten, wie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin angewiesen. Bitten Sie Familie und Freunde um Hilfe bei der Bewältigung von Aufgaben und um Unterstützung im Haushalt, falls erforderlich.
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Rauchen Sie nicht, trinken Sie keinen Alkohol und nehmen Sie keine anderen schädlichen Substanzen zu sich.
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Ergreifen Sie Maßnahmen zum Stressabbau.
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Melden Sie alle ungewöhnlichen Symptome Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.
Nachsorge
Lassen Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin Nachsorgeuntersuchungen wie angewiesen durchführen. Wöchentliche Besuche bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin können erforderlich sein.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Rufen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin unverzüglich an, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
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Regelmäßige oder häufige Wehen, unabhängig davon, ob sie schmerzhaft sind oder nicht
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Druck im Beckenbereich
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Druck im Unterbauch oder leichte Krämpfe im Bauch mit oder ohne Durchfall
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Ständiger tiefer, dumpfer Rückenschmerz
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Schwall oder langsamer Ausfluss von Wasser aus Ihrer Vagina
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Veränderung des Scheidenausflusses (wässrig, schleimig oder blutig)
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Jede vaginale Blutung
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Geringere Bewegung Ihres Babys