Related Reading
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A-Z Listings

Prostatakrebsvorsorge

Die Prostata ist eine kleine Drüse bei Männern, die unterhalb der Harnblase und vor dem Mastdarm (Rektum) liegt und die Harnröhre (Urethra) umschließt. Über die Harnröhre werden Harn und Sperma durch den Penis nach außen transportiert. Die Prostata ist Teil des männlichen Fortpflanzungssystems und bildet einen Teil der Samenflüssigkeit.

Mit zunehmendem Alter treten Probleme mit der Prostata tendenziell häufiger auf – dazu zählt Prostatakrebs, eine häufige Krebserkrankung bei Männern. Vorsorgeuntersuchungen werden zur Früherkennung von Krebserkrankungen eingesetzt. Der Krebs ist zu diesem Zeitpunkt noch klein, hat noch nicht gestreut und verursacht noch keine Symptome.

Da Prostatakrebs im Frühstadium keine Symptome verursacht, können Vorsorgeuntersuchungen oft helfen, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Allerdings sind sich nicht alle Krebsexpertinnen und -experten einig, dass die Vorsorgeuntersuchung bei jedem Mann durchgeführt werden sollte. Der Grund dafür ist, dass die Vorsorgeuntersuchung zu schwerwiegenden Problemen führen kann. Zum Beispiel kann damit eine Krebserkrankung festgestellt werden, die möglicherweise gar nicht behandelt werden muss, was zu Stress führen kann. Zudem kann es durch eine Behandlung, die unter Umständen gar nicht nötig gewesen wäre, auch zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen, wie unter anderem Erektionsstörungen und Problemen, den Urinfluss zu kontrollieren. Die meisten Expertinnen und Experten sind sich einig, dass Männer vor der Vorsorgeuntersuchung mit ihrer Fachperson aus dem Gesundheitswesen über die Vor- und Nachteile sprechen sollten.

Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs ist das unkontrollierte Wachstum veränderter (mutierter) Prostatazellen. Diese Zellen sehen nicht so aus, handeln nicht so oder funktionieren nicht so, wie sie sollten.

Prostatakrebs beginnt zwar in der Prostata, kann aber mit der Zeit wachsen und sich auf andere Regionen des Körpers ausbreiten (streuen).

Risikofaktoren für Prostatakrebs

Als Risikofaktoren bezeichnet man Dinge, die das Auftreten von Prostatakrebs bei einem Mann wahrscheinlicher machen können. Zu den Risikofaktoren gehört unter anderem Folgendes:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Prostatakrebsrisiko.

  • familiäre Vorbelastung: Hatte der Vater oder Bruder bereits Prostatakrebs, kann das eigene Risiko höher sein.

  • Ethnie: Afroamerikanische Männer und andere Männer afrikanischer Abstammung erkranken mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs als andere Männer. Zudem ist es wahrscheinlicher, dass sie an Prostatakrebs sterben, als weiße Männer mit Prostatakrebs. Die Gründe dafür sind unklar.

Krebsvorsorge

Eine Prostatakrebsvorsorgeuntersuchung kann dabei helfen, die Krebserkrankung festzustellen, bevor sie Probleme verursacht. Die am häufigsten eingesetzte Vorsorgeuntersuchungen sind eine digitale rektale Untersuchung (DRU) und eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (kurz PSA).

Bei einem durchschnittlichen Prostatakrebs-Risiko sollte man ab einem Alter von 50 Jahren mit seiner Fachperson aus dem Gesundheitswesen über die Vor- und Nachteile einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung sprechen. Ist das Risiko jedoch aufgrund vorliegender Risikofaktoren höher, sollte man bereits ab einem Alter von 40 Jahren darüber sprechen.

Vor der Vorsorgeuntersuchung

Entscheidet man sich für eine Prostatakrebsvorsorgeuntersuchung, sollte man seiner Fachperson aus dem Gesundheitswesen Folgendes mitteilen:

  • vorliegende Gesundheitsprobleme

  • Familienmitglieder, die Prostatakrebs oder andere Krebserkrankungen hatten

  • alle Medikamente, pflanzliche Mittel, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die angewendet werden

  • Probleme beim Wasserlassen oder Symptome einer Harnwegsinfektion

Digitale rektale Untersuchung (DRU)

Möglicherweise wird eine DRU durchgeführt. Dazu zieht sich die Fachperson aus dem Gesundheitswesen einen Handschuh über und führt unter Anwendung von Gleitmittel vorsichtig einen Finger in den Mastdarm des Patienten ein, um die Oberfläche seiner Prostata abzutasten (die sich gleich neben dem Mastdarm befindet). Die Untersuchung ist schnell vorüber und tut in der Regel nicht weh. Viele Prostataprobleme können mit dieser Tastuntersuchung festgestellt werden. Allerdings können nicht alle Bereiche der Prostata während der DRU ertastet werden.

Seitenansicht mit männlichen Beckenorganen, die eine digitale rektale Untersuchung zeigt.
Die DRU dauert nur wenige Sekunden.

PSA-Bestimmung

PSA ist ein von den Prostatazellen (sowohl gesunden als auch Krebszellen) gebildetes Protein. Der PSA-Spiegel kann mit einer Blutuntersuchung bestimmt werden. Ein hoher PSA-Spiegel oder ein PSA-Spiegel, der im Laufe der Zeit angestiegen ist, kann durch Prostatakrebs verursacht werden. Allerdings muss die Ursache keine Krebserkrankung sein. Mit einem niedrigeren PSA-Spiegel ist eine Krebserkrankung weniger wahrscheinlich.

Wenn die Gesamtergebnisse der PSA-Untersuchung nicht im Normalbereich liegen, kann Folgendes überprüft werden:

  • PSA-Quotient: Dies ist das Verhältnis von freiem PSA (fPSA) zu Gesamt-PSA. Freies PSA ist PSA, das im Blut vorliegt und nicht an bestimmte Proteine gebunden ist. Mit einem niedrigeren PSA-Quotienten ist das Vorliegen von Prostatakrebs wahrscheinlicher.

  • Prostatagesundheitsindex (PHI) oder 4Kscore-Test: Dabei werden die Untersuchungsergebnisse verschiedener PSA-Arten zu einem Wert kombiniert, der die Wahrscheinlichkeit einer vorliegenden Prostatakrebserkrankung wiedergibt.

  • PSA-Anstiegsgeschwindigkeit: Dieser Wert gibt an, wie schnell der PSA-Spiegel im Laufe der Zeit ansteigt.

  • PSA-Dichte (PSAD): Dabei handelt es sich um das Verhältnis von PSA-Spiegel und Größe der Prostata.

Viele Faktoren können den PSA-Spiegel beeinflussen, unter anderem Alter, vergrößerte Prostata, bestimmte Medikamente, einige Nahrungsergänzungsmittel und Prostatakrebs. Andere Faktoren, wie z. B. eine Prostatainfektion oder Geschlechtsverkehr, der noch nicht lange zurückliegt, können kurzfristige Veränderungen des PSA-Spiegels verursachen. Die Fachperson aus dem Gesundheitswesen kann erklären, wie diese Faktoren sich auf den Zeitpunkt der PSA-Untersuchung und die Ergebnisse auswirken können.

Andere Untersuchungen

Das Problem mit der Prostatakrebsvorsorgeuntersuchung ist, dass die mithilfe der DRU festgestellten Probleme nicht unbedingt Tumore sein müssen. Ein hoher PSA-Spiegel ist nicht immer mit einer Krebserkrankung gleichzusetzen. Daher sind mehr Untersuchungen notwendig. Und diese umfassen Folgendes:

  • Wiederholung der PSA-Untersuchung: Nach einer kurzen Wartezeit kann eine weitere PSA-Untersuchung durchgeführt werden.

  • Digitale rektale Untersuchung: Wurde keine DRU zusammen mit der PSA-Untersuchung durchgeführt, kann die Durchführung einer DRU notwendig sein.

  • Verschiedene PSA-Untersuchungen: Andere Arten von PSA-Untersuchungen (wie oben erklärt) könnten durchgeführt werden, um genauere Informationen zu erhalten.

  • Bildgebende Verfahren:  Wird eine Krebserkrankung vermutet, könnten bildgebende Verfahren durchgeführt werden, um Veränderungen in der Prostata festzustellen. Mit einem transrektalen Ultraschall und MRT-Aufnahmen können Veränderungen festgestellt werden, die womöglich Prostatakrebs sind.

  • Biopsie: Bei dieser Untersuchung werden der Prostata kleine Gewebestücke (Proben oder auch Biopsat genannt) mit einer dünnen Hohlnadel entnommen. Ein bildgebendes Verfahren, wie ein Ultraschall oder eine MRT wird verwendet, um die Nadel an die richtige Stelle in der Prostata zu führen. Die Gewebeproben werden dann in einem Labor untersucht, um festzustellen, ob sie Krebszellen enthalten.

© 2000-2025 The StayWell Company, LLC. All rights reserved. This information is not intended as a substitute for professional medical care. Always follow your healthcare professional's instructions.
Powered by Krames by WebMD Ignite
About StayWell | Terms of Use | Privacy Policy | Disclaimer