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Vorbeugung von postoperativen Wundinfektionen

Eines der Risiken einer Operation ist eine Infektion an der Eingriffsstelle (postoperative Wundinfektion). Als Eingriffsstelle wird jeder Schnitt bezeichnet, den ein Chirurg in der Haut vornimmt, um eine Operation durchzuführen. Postoperative Wundinfektionen können von milden Infektionen bis zu schwerwiegenden oder sogar tödlichen Infektionen reichen, die das Gewebe unter der Haut oder Organe betreffen können. In diesem Informationsblatt erfahren Sie mehr über postoperative Wundinfektionen, welche Maßnahmen Krankenhäuser ergreifen, um diese zu verhindern, und wie diese Infektionen behandelt werden, wenn sie auftreten. Außerdem erfahren Sie, was Sie tun können, um diesen Infektionen vorzubeugen.

Nahaufnahme von Händen, die mit Wasser und Seife gewaschen werden.
Händewaschen reduziert das Infektionsrisiko.

Wodurch werden postoperative Wundinfektionen verursacht?

Bakterien sind überall. Sie sind auf Ihrer Haut, in der Luft und auf Gegenständen, die Sie berühren. Viele Bakterien sind gute Bakterien. Manche sind schädlich. Postoperative Wundinfektionen treten auf, wenn schädliche Bakterien durch den Einschnitt in Ihrer Haut in den Körper gelangen. Manche Infektionen werden durch Bakterien verursacht, die sich in der Luft oder auf Gegenständen befinden. Die meisten werden jedoch durch Bakterien verursacht, die sich auf und in Ihrem eigenen Körper befinden.

Welche Personen haben das höchste Risiko für postoperative Wundinfektionen?

Jeder kann an einer postoperativen Wundinfektion erkranken. Ihr Risiko erhöht sich jedoch, wenn Sie:

  • ein älterer Erwachsener sind

  • ein schwaches Immunsystem oder andere Erkrankungen wie Diabetes haben

  • bestimmte Medikamente wie Steroide einnehmen

  • rauchen

  • bestimmte Arten von Operationen hatten, z. B. eine Operation am Bauch

  • sich schlecht ernähren

  • übergewichtig sind

  • eine Operation hatten, die länger als 2 Stunden gedauert hat

Was sind die Symptome einer postoperativen Wundinfektion?

  • Die Infektion beginnt üblicherweise mit einer vermehrten Rötung der Haut und Schmerzen und Schwellungen um die Einschnittstelle herum. Im weiteren Verlauf können Sie einen trüben oder grün-gelben Ausfluss aus der Wunde bemerken, der einen faulen Geruch entwickeln kann. Der Einschnitt kann leicht auseinander gehen oder die Wunde kann sich vollständig öffnen. Außerdem werden Sie wahrscheinlich Fieber haben und sich sehr krank fühlen.

  • Die Symptome können jederzeit nach der Operation auftreten; von Stunden direkt nach der Operation bis zu Wochen danach. Implantate, wie künstliche Knie oder Hüften, können sich jederzeit nach dem Einsetzen entzünden.

Wie werden postoperative Wundinfektionen behandelt?

  • Postoperative Wundinfektionen werden mit Antibiotika behandelt. Die Art des Medikaments, das Sie erhalten werden, ist abhängig von dem Keim, der die Infektion verursacht. Für die schwerwiegendsten Wundinfektionen ist eine lokale Wundbehandlung erforderlich und in einigen Fällen sogar eine weitere Operation.

  • Eine entzündete Hautwunde kann erneut geöffnet und gereinigt werden. In manchen Fällen müssen tiefe Wunden mit Mull gefüllt werden, das so lange regelmäßig ausgetauscht wird, bis die Wunde beginnt, von innen heraus zu verheilen. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird die beste Behandlung für Sie finden, um Ihre postoperative Wundinfektion zu behandeln.

  • Wenn eine Infektion an der Stelle auftritt, an der ein Implantat eingesetzt wurde, wird das Implantat möglicherweise wieder entfernt.

  • Wenn die Infektion tiefer in Ihrem Körper sitzt, benötigen Sie möglicherweise eine weitere Operation, um diese zu behandeln.

Maßnahmen im Krankenhaus zur Vorbeugung von postoperativen Wundinfektionen

In vielen Krankenhäusern werden diese Maßnahmen ergriffen, um postoperativen Wundinfektionen vorzubeugen:

  • Händewaschen. Vor der Operation schrubben Ihr Chirurg/Ihre Chirurgin und das gesamte OP-Team ihre Hände und Arme mit antiseptischer Seife.

  • Saubere Haut. Die Stelle, an der der Schnitt gesetzt wird, wird sorgfältig mit einer antiseptischen Lösung gereinigt.

  • Sterile Kleidung und Abdecktücher. Alle Mitglieder Ihres Operationsteams tragen Uniformen (OP-Kleidung), OP-Kittel mit langen Ärmeln, Masken, Kopfhauben, Schuhüberzieher und sterile Handschuhe. Ihr Körper ist vollständig mit einem großen, sterilen Tuch (steriles Abdecktuch) bedeckt. Die einzige freie Stelle ist die, an der der Schnitt gesetzt wird.

  • Saubere Luft. OP-Säle haben spezielle Luftfilteranlagen und einen Überdruckluftstrom, um zu verhindern, dass ungefilterte Luft in den Raum gelangt.

  • Sorgfältige Anwendung von Antibiotika. Antibiotika werden nicht länger als 60 Minuten vor dem Einschnitt verabreicht und üblicherweise wird die Gabe innerhalb von 24 Stunden nach der Operation gestoppt, je nach Art der Operation. Das dient dazu, Bakterien zu töten und Problemen vorzubeugen, die bei längerer Antibiotikaeinnahme auftreten können.

  • Kontrollierter Blutzuckerspiegel. Ihr Blutzuckerspiegel kann aufgrund des Stresses durch die Operation ansteigen. Ihr Blutzuckerspiegel wird genau überwacht, um sicherzustellen, dass er in einem normalen Bereich bleibt. Ein hoher Blutzucker verzögert die Wundheilung und erhöht das Risiko einer Infektion.

  • Kontrollierte Körpertemperatur. Während oder nach einer Operation verhindert eine Temperatur unter der normalen Körpertemperatur, dass Sauerstoff in die Wunde gelangt, und erschwert es Ihrem Körper, eine Infektion zu bekämpfen. In Krankenhäusern können die Flüssigkeiten, die Ihnen in Ihre Venen verabreicht werden (i. v. Infusionen) erwärmt werden, die Temperatur im OP-Saal kann erhöht werden und Ihnen werden Warmluftdecken zur Verfügung gestellt.

  • Ordnungsgemäße Haarentfernung. Alle Haare, die entfernt werden müssen, werden unmittelbar vor der Operation geschnitten und nicht rasiert. Abschneiden verhindert kleine Kerben und Schnitte, durch die Bakterien eindringen können.

  • Wundversorgung. Nach der Operation wird eine geschlossene Wunde ein bis zwei Tage mit einem sterilen Verband bedeckt. Offene Wunden werden mit sterilem Mull gefüllt und mit einem sterilen Verband bedeckt.

Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um postoperative Wundinfektionen zu verhindern

  • Stellen Sie Fragen. Informieren Sie sich darüber, welche Maßnahmen Ihr Krankenhaus zur Vorbeugung von Infektionen ergreift.

  • Ihr Arzt/Ihre Ärztin kann vorgeben, dass Sie am Abend vor und am Tag der Operation mit einfacher Seife duschen oder baden gehen sollen. Befolgen Sie die Anweisungen, die Ihnen gegeben werden. Möglicherweise werden Sie gebeten, ein spezielles Reinigungsmittel zu verwenden, das Sie nicht abwaschen.

  • Wenn Sie rauchen, verzichten Sie so lange wie möglich vor und nach der Operation auf Zigaretten. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin nach Möglichkeiten, wie Sie aufhören können.

  • Nehmen Sie nur Antibiotika ein, wenn Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen diese verschreibt. Die Anwendung von Antibiotika, wenn diese nicht erforderlich sind, kann zu Keimen führen, die schwerer zu töten sind. Nehmen Sie Ihre Antibiotika außerdem bis zum Ende ein, auch wenn Sie sich schon wieder besser fühlen.

  • Achten Sie darauf, dass das Pflegepersonal die Hände mit einfacher Seife und Wasser oder mit einem alkoholhaltigen Handreinigungsmittel reinigt, bevor sie sich um Sie kümmern. Haben Sie keine Angst davor, sie daran zu erinnern.

  • Ernähren Sie sich nach der Operation gesund. Pflegen Sie Ihre Wunde wie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder dem Pflegepersonal angegeben.

Wann Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin anrufen sollten

Rufen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin an, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:

  • verstärktes Wundsein, vermehrte Schmerzen oder Empfindlichkeit an der Eingriffsstelle

  • ein roter Streifen, vermehrte Rötung oder Schwellung in der Nähe der Wunde

  • gelber, trüber oder übelriechender Ausfluss aus der Wunde

  • Fäden, die sich lösen, bevor die Wunde verheilt ist

  • Fieber in Höhe von  38 ° C ( 100,4 °F ) oder höher, oder wie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin angegeben

  • ein Gefühl von Müdigkeit, das nicht besser wird

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