Eileiterschwangerschaft
Wenn eine Frau schwanger wird, nistet sich die befruchtete Eizelle (Ovum) in der Gebärmutterschleimhaut ein, wo sie dann wächst. In einigen Fällen kann sich die Eizelle aber auch außerhalb der Gebärmutter einnisten, meist im Eileiter. Dies wird als „Eileiterschwangerschaft“ bezeichnet. Möglicherweise hören Sie auch die Bezeichnung „Tubargravidität“. Die Eizelle kann sich aber auch an anderen Stellen einnisten. Dazu zählen der Eierstock, der Gebärmutterhals oder der Bauch (Abdomen). Eine Eileiterschwangerschaft in diesen Bereichen ist selten.
Während der Schwangerschaft wächst die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter. Bei einer Eileiterschwangerschaft kann die wachsende Eizelle im Eileiter dazu führen, dass dieser platzt (Ruptur). Falls dies nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, kann es zu schweren Blutungen kommen.

Wodurch entsteht eine Eileiterschwangerschaft?
Meist liegt ein Problem mit dem Eileiter vor, das die Eizelle daran hindert, diesen zu passieren und in die Gebärmutter zu wandern. Dies könnte auf eine Verletzung des Eileiters, z. B. durch eine Infektion oder eine Operation, zurückzuführen sein. Die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft kann sich erhöhen, wenn bei einer Frau folgende Punkte zutreffen:
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Eine Eileiterschwangerschaft in der Vergangenheit
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Immer wiederkehrende Beckenentzündungen
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Endometriose
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Schwierigkeiten, schwanger zu werden (Unfruchtbarkeit)
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Operation an den Eileitern
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Schwangerschaft bei gleichzeitiger Einnahme der Antibabypille oder Verwendung einer Spirale (IUP, Intrauterinpessar)
Des Weiteren ist eine Frau einem höheren Risiko ausgesetzt, wenn sie:
Welche Symptome treten bei einer Eileiterschwangerschaft auf?
Die Symptome einer Eileiterschwangerschaft treten meist während der ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft (erstes Trimenon) auf. Bei einer Frau können Symptome einer Frühschwangerschaft auftreten, wie z. B. eine ausbleibende Regelblutung. Ihre Brüste sind möglicherweise empfindlich. Möglicherweise muss sie häufig Wasser lassen und sie fühlt sich unwohl (Übelkeit). In einigen Fällen treten bei Frauen allerdings auch keine Symptome auf.
Falls Symptome auftreten, kommt es zu Beginn einer Schwangerschaft häufig zu vaginalen Blutungen. Frauen verspüren möglicherweise auch Schmerzen im Becken oder im unteren Rücken. Die Schmerzen können schnell oder langsam auftreten. Sie können leicht oder stark sein. Sie können dumpf oder stechend sein, kommen und gehen oder eine Zeit lang anhalten.
Im Verlauf einer Eileiterschwangerschaft können sich die Symptome verstärken. Wenn der Eileiter platzt, verspüren Frauen möglicherweise Folgendes:
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Plötzliche starke und anhaltende Schmerzen im Bauch oder Becken
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In Richtung der Schulter wandernde Schmerzen
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Kraftlosigkeit oder Ohnmacht
Wenn ein Eileiter während einer Eileiterschwangerschaft platzt, kann dies zu starken inneren Blutungen führen, wodurch das Leben der Frau bedroht sein kann. Eine unverzügliche Behandlung ist erforderlich.
Wie wird eine Eileiterschwangerschaft behandelt?
Für eine Eileiterschwangerschaft gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören:
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Medikamente. Durch Verabreichung einer oder mehrerer Dosen eines Medikaments kann das Wachstum der befruchteten Eizellen gestoppt werden. Dann werden diese Zellen vom Körper absorbiert. Zu bestimmten Zeiten wird auch der Hormonspiegel untersucht. Bei dieser Untersuchung wird sichergestellt, dass sich der Hormonspiegel wieder im Normalbereich befindet.
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Operation. Eine Operation wird zur Entfernung des Teils des Eileiters, in dem die Eileiterschwangerschaft erkannt wurde, oder des gesamten Eileiters durchgeführt.
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Beobachten und Abwarten. Diese Methode wird nur bei sehr wenigen Frauen angewendet, bei denen das Risiko einer Eileiterruptur sehr gering ist. Zur Überprüfung des Zustands der Frauen werden hierbei die Symptome sowie die Hormonspiegel untersucht. Des Weiteren werden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt.
Bei Anzeichen darauf, dass der Eileiter platzen könnte oder dies bereits geschehen ist, muss die Frau unverzüglich operiert werden.