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Links- oder rechtsseitige Herzinsuffizienz

Das Herz ist ein großer Muskel, der als als Pumpe dient, die das Blut durch den Körper zirkulieren lässt. Das Blut transportiert Sauerstoff zu allen Organen einschließlich des Gehirns, der Muskeln und der Haut. Nachdem Ihr Körper den Sauerstoff aus dem Blut entnommen hat, kehrt das Blut zum Herzen zurück. Die rechte Seite des Herzens sammelt das Blut aus dem Körper und pumpt es in die Lunge. In der Lunge erhält es frischen Sauerstoff und gibt Kohlendioxid ab. Das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge kehrt dann zur linken Seite des Herzens zurück, wo es wieder in den Rest Ihres Körpers gepumpt wird und der Prozess von vorne beginnt.

Querschnitt eines Herzens mit Darstellung der Herzkammern.

Herzinsuffizienz (Heart Failure, HF) tritt auf, wenn der Herzmuskel nicht mehr richtig arbeitet. Dies führt dazu, dass Ihr Körper Flüssigkeit zurückhält oder den Blutfluss einschränkt. Dies kann durch verschiedene gesundheitliche Probleme verursacht werden, die den Herzmuskel schwächen oder versteifen. Die Herzinsuffizienz kann die rechte oder die linke Seite des Herzens betreffen. Oftmals können im Laufe der Zeit beide Seiten des Herzens betroffen sein.

Rechtsseitige Herzinsuffizienz

Wenn die rechte Seite des Herzens versagt, kann es das Blut, das es vom Rest des Körpers erhält, nicht verarbeiten. Dieses Blut kehrt durch die Venen zum Herzen zurück. Wenn sich zu viel Druck in den Venen aufbaut, tritt Flüssigkeit in das Gewebe aus. Die Schwerkraft bewirkt dann, dass die Flüssigkeit in die Teile des Körpers fließt, die am niedrigsten gelegen sind. Eines der ersten Symptome der rechtsseitigen HF können also Schwellungen in den Füßen und Knöcheln sein. Wenn sich der Zustand verschlimmert, kann die Schwellung sogar bis über die Knie hinausgehen. Manchmal ist es so schlimm, dass auch die Leber und der Verdauungstrakt ebenfalls verstopfen.

Linksseitige Herzinsuffizienz

Wenn die linke Seite des Herzens versagt, kann es das Blut, das es aus den Lungen erhält, nicht verarbeiten. Der Druck baut sich dann in den Venen der Lunge auf. Dies führt dazu, dass Flüssigkeit in das Lungengewebe eindringt. Die Folge ist, dass Sie sich kurzatmig, schwach oder schwindlig fühlen. Diese Symptome sind oft schlimmer bei körperlicher Aktivität, z. B. beim Treppensteigen oder Bergaufgehen. Mit flachem Kopf zu liegen, fühlt sich unangenehm an und es kann Ihre Atmung verschlechtern. Es kann sein, dass Ihnen das Schlafen schwerfällt. Möglicherweise müssen Sie müssen zusätzliche Kissen verwenden, um Ihren Oberkörper erhöht zu lagern, damit Sie gut schlafen können. Dasselbe gilt wenn Sie sich tagsüber nur ausruhen. Sie fühlen sich eventuell schwach oder müde und haben weniger Energie bei körperlicher Belastung.

Herzinsuffizienz kann viele Ursachen haben. Diese umfassen:

  • Koronare Herzkrankheit

  • Hoher Blutdruck

  • Vorheriger Herzinfarkt

  • Diabetes

  • Adipositas

  • Alkoholmissbrauch

  • Rauchen

  • Konsum illegaler Drogen, wie Methamphetamin

  • Familiäre Krankengeschichte

  • Entzündliche Erkrankungen einschließlich Infektionen

  • Unbekannte Ursache (idiopathisch)

Herzinsuffizienz ist in der Regel eine langfristige (chronische) Erkrankung. Das Ziel der Behandlung ist es, die Pumpleistung des Herzens zu verbessern und dem Körper überschüssiges Wasser zu entziehen. Eine Reihe von Medikamenten kann dabei helfen. Diese können die Symptome lindern und verhindern, dass das Herz schwächer wird. In bestimmten Fällen können kardiologische Verfahren oder Operationen helfen, die Herzinsuffizienz zu behandeln. Manchmal kann die Herzinsuffizienz so schwerwiegend sein, dass ein Gerät in das Herz eingesetzt wird, um es beim Pumpen zu unterstützen. Oder es wird eine Herztransplantation empfohlen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die bessere Behandlung der Ursachen von Herzinsuffizienz, wie Diabetes und Bluthochdruck. Möglicherweise müssen Sie auch einige Änderungen an Ihrem Lebensstil vornehmen.

Häusliche Pflege

Befolgen Sie diese Richtlinien, wenn Sie sich zu Hause selbst versorgen:

  • Kontrollieren Sie täglich Ihr Gewicht. Dies ist sehr wichtig, denn eine plötzliche Gewichtszunahme könnte bedeuten, dass sich die Herzinsuffizienz verschlimmert. Denken Sie an Folgendes:

    • Verwenden täglich dieselbe Waage.

    • Wiegen Sie sich täglich jeweils zur gleichen Zeit. Tragen Sie zum Wiegen stets die gleiche oder gar keine Kleidung.

    • Achten Sie darauf, dass die Waage auf einer harten Oberfläche steht, nicht auf einem Teppich.

    • Führen Sie Buch über Ihr Gewicht, damit Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Aufzeichnungen einsehen kann. Wenn Ihnen dafür kein Formular gegeben wird, führen Sie in einem separaten Heft oder Büchlein buch. 

  • Reduzieren Sie die Menge an Salz (Natrium), das Sie zu sich nehmen. Befolgen Sie den Rat Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin, wie viel Salz oder Natrium Sie jeden Tag zu sich nehmen sollten.

    • Schränken Sie den Konsum von salzreichen Lebensmittel ein. Dazu gehören Oliven, Essiggurken, geräuchertes Fleisch, gesalzene Kartoffelchips und die meisten verarbeiteten Lebensmittel.

    • Fügen Sie Ihrem Essen bei Tisch kein Salz hinzu. Verwenden Sie beim Kochen nur geringe Mengen an Salz.

    • Lesen Sie die Etiketten auf den Lebensmittelverpackungen sorgfältig durch, um herauszufinden, wie viel Salz oder Natrium eine einzelne Portion in der Verpackung enthält. Denken Sie daran, dass eine Dose oder Packung mit Lebensmitteln mehr als 1 Portion enthalten kann. Wenn Sie also den gesamten Inhalt einer Packung essen, nehmen Sie möglicherweise mehr Salz zu sich, als Sie denken.

  • Verbessern Sie Ihre Ernährung, indem Sie mehr frische Lebensmittel zu sich nehmen, die Menge an Zucker und gesättigten Fetten reduzieren und weniger verarbeitete Lebensmittel essen.

  • Befolgen Sie die Ratschläge Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin, wie viel Flüssigkeit Sie zu sich nehmen sollten. Beachten Sie, dass einige Lebensmittel, wie Suppe, Pudding und saftige Früchte wie Orangen oder Melonen Flüssigkeit enthalten. Sie müssen die in diesen Lebensmitteln enthaltene Flüssigkeit als Teil Ihrer täglichen Flüssigkeitsaufnahme berücksichtigen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen dabei helfen.

  • Hören Sie auf zu rauchen, wenn Sie ein Raucher sind.

  • Nehmen Sie keine illegalen Drogen.

  • Begrenzen Sie die Menge an Alkohol, die Sie trinken.

  • Nehmen Sie ab, wenn Sie übergewichtig sind. Das zusätzliche Gewicht ist eine große Belastung für das Herz.

  • Bleiben Sie aktiv. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein Trainingsprogramm, das für Ihr Herz sicher ist.

  • Legen Sie Ihre Füße hoch, um Schwellungen zu reduzieren. Fragen Sie Ihren Arzt nach Stützstrümpfen, um das Anschwellen der Beine tagsüber zu verhindern.

Nachsorge

Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihrer Ärztin, bzw. nach Anweisung.

Achten Sie darauf, dass Sie alle Termine einhalten, die für Sie vereinbart wurden. Diese können helfen, Ihre Herzinsuffizienz besser zu kontrollieren. Sie müssen regelmäßig mit Ihrem Arzt sprechen, um sicherzustellen, dass Ihre Herzinsuffizienz gut behandelt wird.

Wenn ein Röntgenbild, ein Elektrokardiogramm (EKG) oder andere Tests durchgeführt wurden, werden Sie über alle neuen Befunde informiert, die sich auf Ihre Behandlung auswirken könnten.

Rufen Sie den Notruf unter 911 an

Rufen Sie 911 wenn Sie:

  • stark kurzatmig werden

  • Schwindelgefühl, Benommenheit oder das Gefühl haben, ohnmächtig zu werden

  • Schmerzen oder Beschwerden in der Brust haben, die anders als gewöhnlich sind; die Medikamente, die Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen gegen diese Schmerzen verschrieben hat, nicht helfen oder die Schmerzen länger als 10 bis 15 Minuten andauern

  • einen schnellen oder unregelmäßigen Puls entwickeln

Wann Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollten

Die folgenden Anzeichen können darauf hindeuten, dass sich Ihre Herzinsuffizienz verschlimmert. Rufen Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin an, wenn eines dieser Symptome auftritt:

  • Plötzliche Gewichtszunahme Dies bedeutet 1 oder mehr Kilogramm an einem Tag, oder 2,5 oder mehr Kilogramm in einer Woche, bzw. je nach Angabe Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.

  • Atemprobleme, die nicht mit der Aktivität zusammenhängen

  • Neu auftretende oder sich verstärkende Schwellung der Beine oder Knöchel

  • Schwellungen oder Schmerzen im Bauch

  • Atembeschwerden in der Nacht, die dazu führen, dass Sie kurzatmig aufwachen oder mehr Kissen zum Atmen benötigen

  • Häufiger Husten, der nicht nachlässt

  • Sie fühlen sich viel müder als sonst

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